Nach dem Vortrag über Blackout und Vorsorgemaßnahmen von Herbert Saurugg, MSc, am 26. Jänner 2018 im Vereinshaus in Günseck, wurde mit der Umsetzung von Maßnahmen zur Versorgung der Ortsbevölkerung von Günseck im Fall eines längerfristigen Stromausfalles begonnen.

Folgende Ziele wurden festgelegt:

Feuerwehrhaus

  • Versorgung des Feuerwehrhauses mit Notstrom.

  • Alarmierung der Bevölkerung mittels Sirene muss gewährleistet werden.

  • Beleuchtung, Garagentore, Warmwasser und EDV müssen funktionieren.

  • Funktion der Elektroheizung (einzige Heizmöglichkeit) muss gewährleistet sein.

  • Erhaltung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr.

  • Versorgung der Ortsbeleuchtung mit Notstrom (90% der Ortsbeleuchtung werden vom Feuerwehrhaus angespeist).


    Private Haushalte


  • Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.

  • Erstellen von Bevorratungskonzepten für private Haushalten.

  • Bevorratung lange haltbar Lebensmittel, welche aber trotzdem im täglichen Verbrauch verwendet werden und somit ein kontinuierlicher Austausch gegeben ist.

  • Bevorratung von lebenswichtigen Medikamenten, wie Insulin, Herzmedikamente, usw. Abklärung der Kühlmöglichkeit für Medikamente die gekühlt werden müssen (z.B. Insulin)

  • Nutzbar erhalten gekühlter und gefrorener Lebensmittel durch Notstrom, Verarbeitung oder gemeinschaftlichen Verbrauch.

  • Absicherung der Heizmöglichkeiten entweder durch Notstromaggregat oder durch Nutzung oder Schaffung von Heizmöglichkeiten bei denen kein Strom benötigt wird (Holz-Küchenherde oder Schwedenöfen).

  • Schaffung von Kochmöglichkeiten (Holz-Küchenherd, Griller, Gaskocher).

  • Bevorratung von Brennmaterial Heiz- und Kochgelegenheiten.

  • Schaffung eines Treibstoffvorrates für PKW, Notstromaggregate und andere, im Krisenfall wichtige Geräte.


    Kommunikation

  • Nutzung des BOS-Funk der Feuerwehr.

  • Schaffung einer zweiten Kommunikationsebene mittels Analogfunkgeräten.

  • Installation einer notstromversorgten Relaisfunkstelle um die Reichweite der Analogfunkgeräte zu erhöhen und auch eine Kommunikation über größere Entfernungen zu ermöglichen. 

  • Notradiosender - die rechtliche Situation muss abgeklärt werden.


    Kraftstoffvorrat

  • Schaffung eines Kraftstoffvorrates (Diesel) für die Stromaggregate, Feuerwehrfahrzeuge und andere Fahrzeuge die unbedingt benötigt werden.

  • Konzept zum regelmäßigen Austausch des Kraftstoffes zur Vermeidung von Alterung und dadurch resultierender Störungen der Geräte.


    Wasserversorgung

  • Aufrecht Erhaltung der öffentlichen Wasserversorgung.
    Für die Wasserversorgung aus den gemeindeeigenen Quellen sind auf Grund des natürlichen Gefälles keine Pumpen erforderlich.

  • UV-Entkeimung
    Im ersten Hochbehälter der Gemeindeeigenen Ortswasserversorgung in Oberkohlstätten ist eine UV-Entkeimungsanlage installiert. Bei Stromausfall schaltet diese Entkeimungsanlage automatisch in den Notbetrieb und das Quellwasser fließt über eine Überlaufleitung ab und ist somit nicht mehr Nutzbar. Es muss daher geklärt werden ob die Entkeimungsanlage mit Notstrom versorgt werden kann oder eine Umgehungsleitung installiert wird.

  • Umgehungsleitung der UV-Entkeimung
    Wird im Notfall eine Umgehungsleitung aktiviert, ist die Bevölkerung vorher zu informieren, da die Keimfreiheit nicht mehr zu 100% gewährleistet ist und das Wasser vor dem Genuss abgekocht werden sollte.

  • Brandschutz
    Die Feuerwehr Günseck verfügt für den Erstangriff über ein Tanklöschfahrzeug mit 4.000 Liter Wasser. Da im Fall eines Stromausfalles auf Grund fehlender Alarmierungsmöglichkeiten die Unterstützung durch benachbarte Feuerwehren nicht gewährleistet ist, sollte ein Grundvorrat an Wasser in den Hochbehältern erhalten bleiben. Auch in Hinsicht darauf, dass die Bevölkerung versuchen wird einen Wasservorrat anzulegen, besteht die Gefahr, dass die Hochbehälter entleert werden und im Bedarfsfall dann kein Wasser für den Brandschutz mehr vorhanden ist. Deshalb sollte ein Grundvorrat in den Hochbehälter für den Brandschutz durch Absperren einer Kammer in den Hochbehältern erhalten werden.


    Abwasserentsorgung
  • Die Ortskanalisation verläuft im natürlichen Gefälle durch den ganzen Ort und dann in den Transportkanal Richtung Kläranlage in Klostermarienberg. Direkt im Ort werden daher keine Probleme durch die Abwasserentsorgung auftreten.

  • Lediglich einige Häuser werden über 3 kleine Pumpstationen in den Hauptkanal entsorgt. Bei den Pumpstationen sollten Einspeiseeinrichtungen eingebaut werden um im Bedarfsfall die Sammelschächte mit dem Feuerwehraggregat oder anderen mobilen Geräten in den Hauptkanal umpumpen zu können.


    Kriesensammelzentrum, Leuchtturm oder auch SUN (Sicherheitsinsel und Noftfallzentrum)

    Drei Namen für die gleiche Einrichtung.

  • Als sogenanntes Krisensammelzentrum soll in Günseck das Vereinshaus (alte Schule dienen).

  • Das Vereinshaus soll mit Notstromversorg werden.
  • Heizung, Kühlraum und Kochmöglichkeiten sind vorhanden.
  • Getränkevorrat aus dem laufenden Schankbetrieb ist vorhanden.
  • Das Vereinshaus soll zur Einsatz- und Informationszentrale werden.
  • Errichtung eines Notfall- und Erste Hilfe Stützpunkt

 

Fortschritte der Umsetzung siehe unter "Krisenvorsorge Günseck"