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Blackout: Trotz Bedrohungen sorgen wenige vor
Gefahren sind drastisch gestiegen. Zivilschutzverband rät, haltbare Lebensmittel daheim zu lagern. Die hoch technisierte Welt hat unser Leben viel verwundbarer gemacht, als den meisten lieb ist. Ohne Strom geht so gut wie nichts mehr. Kein Smartphone, kein Internet, kein Kühlschrank, kein E-Herd oder kein Licht. Wie schwerfällig der Alltag wird, wenn Orte ohne Strom sind, mussten hunderte Bürger im niederösterreichischen Waldviertel erst vor drei Jahren erleben, als die Last durch Blitzeis Dutzende Bäume zum Umstürzen brachte – dadurch wurden mehrere Stromleitungen gekappt. Auch Cyber-Attacken auf das Stromnetz sind keine Seltenheit mehr. Jedes Jahr sind hunderte "kritische Netzeingriffe" notwendig, um in Österreich einen "Blackout" abzuwehren. Umso wichtiger ist es, dass nicht nur Energieerzeuger, Krankenhäuser oder Behörden, sondern auch private Haushalte vorsorgen, raten Fachleute.
Ausnahmesituation
Damit die Betroffenen genau wissen, wie man eine stromlose Zeit überbrücken kann, ist auch der 64 Seiten starke Blackout-Ratgeber "Kochen im Katastrophenfall" neu entstanden, den Peter Straka, mehrfacher Grillstaatsmeister aus dem Waldviertel und selbst Zivilschutzbeauftragter, erarbeitete. Darin gibt er Ratschläge, wie man Speisen ohne herkömmliche Kochgeräte zubereiten kann. "Prinzipiell hilft jedes Grillgerät. Ohne Garten oder Balkon ist aber ein Gasgriller ratsam", sagt Straka. In seiner Broschüre beschreibt er die drei wichtigsten Themen: Lebensmittelvorrat, Kochmöglichkeit und alternative Energie. Zudem ist ein zentraler Schwerpunkt das Verwerten verderblicher Lebensmittel aus dem Gefrierschrank. "Da tiefgekühlte Produkte ohne Strom rasch auftauen, muss man sie zügig einkochen, damit sie länger genießbar bleiben", erklärt Straka. So gut wie er sind in Österreich nur wenige gerüstet. Laut Schätzungen sollen zwei Drittel aller Haushalte auf Ausnahmesituationen unzureichend vorbereitet sein. Dass ein Lebensmittelvorrat für mehr als zehn Tage wichtig ist, belegen Studien: Denen zufolge dauert es rund 30 Minuten, bis in den Märkten die Lebensmittel für den täglichen Bedarf ausverkauft sind. "Vorausgesetzt, sie haben offen", sagt Straka.
Ehrenamtliche
Dass die Prävention des Zivilschutzverbands inzwischen Früchte trägt, belegen Daten. "Wir zählen schon 2500 Ehrenamtliche", sagt Rädler. Und: Erst im Dezember kaufte Amstetten, NÖ, Notfallaggregate, um das Pumpwerk nahe der Kläranlage ununterbrochen weiter zu betreiben.
Für die Krise gerüstet
Die wichtigsten Tipps für alle Fälle |
Wasser: Trinkwasser einlagern: Pro Tag sind 1,5 Liter Wasser pro Person zu kalkulieren. Im Katastrophenfall Wasser zur Hygiene und zum Kochen vorbereiten: rechtzeitig die Badewanne füllen |
Nahrung: Haltbare Lebensmittel einlagern: 2500 Kalorien pro Tag und Person. |
Kochen: Stromunabhängige Kochgelegenheit bereithalten: z. B. Gaskocher; aber auch ein Gartengriller eignet sich. |
Hygiene: Hygieneartikel einlagern. Dazu auch Müllbeutel, Plastikteller und -besteck. |
Medizin: Hausapotheke und Verbandskasten regelmäßig kontrollieren. |
Geld: Bargeld gut versteckt bzw. versperrt aufbewahren. |
Papiere: Dokumentenmappe griffbereit, im Idealfall wasserdicht verpackt. |
Information: Im Fall der Fälle sofort Informationen einholen: Wenn kein Strom fließt, Kurbelradio oder Autoradio. |
Hilfe: Nachbarschaftshilfe und unbedingter Zusammenhalt. |
Einfaches Weißbrot
Alle Zutaten verrühren und gut durchkneten. Dieses Brot kann gleich gebacken werden, ohne dass es vorher „gehen“ muss. Die Zubereitung: Den Kugelgrill mit gut durchgeglühter Kohle auf eine Temperatur von 180 Grad Celsius und für indirekten Betrieb vorbereiten. Oder den Gasgrill ebenso auf 180 Grad Celsius für indirekten Betrieb aufheizen. Wie beim Rezept für Sauerteigbrot (im Ratgeber enthalten) auf einen Pizzastein oder in einer bemehlten oder mit Backpapier ausgelegten Auflaufform mit einer Schüssel warmem Wasser für zirka 70 bis 80 Minuten backen. Der Ratgeber ist kostenlos über den Zivilschutzverband erhältlich sein.